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🔗🌟 Körper an, Kopf aus? Was Retreats wirklich bewegen können
Was passiert eigentlich in einem Körper-Retreat? Wer geht dahin? Und warum schieben so viele das Thema Intimität, Spüren und Lust ganz nach unten auf ihrer Prioritätenliste – weit hinter Zahnarzttermin, neue Serie und Steuererklärung?
In meinem Gespräch mit Kathrin Ismaier wird klar: Wer sich traut, sich selbst zu begegnen, erlebt nicht nur ein Retreat – sondern sich selbst neu.
„Ich will eigentlich mehr Lust – aber mein Kopf macht nicht mit.“
Ein Satz, den Kathrin Ismaier oft hört. Als Körperarbeiterin, Coach und Begleiterin für Frauen, Paare und gemischte Gruppen schafft sie Räume, in denen der Verstand mal Pause hat – und der Körper wieder sprechen darf.
In unserem Gespräch erzählt sie, was bei einem Retreat wirklich passiert: Kein esoterisches Räucherstäbchen-Spektakel, keine improvisierte Gruppenmassage, sondern strukturierte, traumasensible Körperarbeit mit Herz und Humor. „Es ist kein Workshop mit fünf Tipps für besseren Sex. Es ist ein Raum, in dem man überhaupt erstmal wieder spürt, was man will – und was nicht.“
Wer kommt zu so einem Retreat?
Kathrin spricht von ganz normalen Menschen: Mütter, Angestellte, Paare in der Krise, Singles mit vielen Fragen. Menschen, die merken: Irgendwas fehlt. Nicht unbedingt nur im Bett – sondern in der Tiefe. Nähe, Erlaubnis, Vertrauen, Selbstwahrnehmung. Und ja, auch: Lust. Aber nicht als Ziel, sondern als Ausdruck.
Und was machen die da genau?
Bewegung, Spüren, Atmen, Grenzen testen, kommunizieren. Mit sich selbst und mit anderen. „Ich will nicht, dass jemand zwei Stunden lang eine Massage über sich ergehen lässt, weil er denkt, das gehört sich so. Ich will, dass Menschen spüren: Darf ich mir das überhaupt nehmen? Wie fühlt es sich an, berührt zu werden? Mag ich das?“
Eine der wichtigsten Zutaten: Loslassen. Und das ist oft schwerer als gedacht. Viele Menschen haben nie gelernt, wie das geht – weder in der Kindheit noch im Erwachsenenleben. Die Schutzmauern sitzen tief. Aber wenn sie bröckeln, passiert Magie. Menschen fangen an zu tanzen, zu lachen, zu weinen. Nicht für andere – sondern für sich.
Scham? Immer dabei. Aber nie allein.
Kathrin erzählt von vielen Momenten, in denen Teilnehmende dachten, „alle anderen“ hätten die perfekte Erfahrung – und dann erleichtert aufatmeten, als klar wurde: Ich bin nicht die Einzige, die sich nicht entspannen konnte. Die Gruppe wirkt wie ein Katalysator – nicht im Sinne von Gruppenzwang, sondern als Einladung: Du darfst. Du musst nicht.
Was hat das mit Lust zu tun?
Alles. Denn wer seinen Körper nicht spürt, kann auch keine Lust spüren. Wer keine Worte findet, kann keine Lust teilen. „Wir glauben oft, es geht um Technik“, sagt Kathrin. „Aber eigentlich geht es um Präsenz. Um Verbindung. Um Erlaubnis.“
Ein Retreat ersetzt keine Beziehungstherapie, keinen Fitnessplan und kein Porno-Tutorial. Es ist ein Erfahrungsraum. Ein Reset. Und manchmal auch einfach nur ein Ort, an dem du nach Jahren das erste Mal wieder frei tanzt.
Über Kathrin Ismaier:
Kathrin Ismaier ist ganzheitliche Körperarbeiterin, Coach und klinische Sexologin i.A. Seit 2017 begleitet sie Menschen auf ihrem Weg zu mehr Körperbewusstsein, Selbstannahme und gelebter Intimität – einzeln, in Gruppen oder gemeinsam mit ihrem Partner Christian Schirner in mehrtägigen Retreats für Frauen, Männer, Paare und Singles. Ihre Arbeit ist traumasensibel, systemisch und gleichzeitig bodenständig, humorvoll und lebensnah.
Mehr von Kathrin findest du hier:
🌐 Webseite: kathrinismaier.de
📸 Instagram: @kathrin.ismaier
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