🔗🌟 Ein Blick hinter die Türen eines Domina-Studios: Ein Gespräch mit Kolja aka der Dominus
Sexarbeit gibt es seit über 5000 Jahren, doch das Stigma ist geblieben. In dieser Folge von Deep & Dirty nimmt Lisa Opel die Zuhörer:innen mit in eine Welt, die oft im Verborgenen bleibt – die Welt eines professionellen Dominus. Kolja, bekannt als der Dominus, gibt spannende Einblicke in seinen Alltag als Sexarbeiter und Betreiber des größten Domina-Studios im deutschsprachigen Raum.
Was passiert wirklich in einem Domina-Studio?
Viele Menschen haben eine falsche Vorstellung davon, was in einem Domina-Studio geschieht. Es ist weder schmutzig noch dunkel, und man rutscht nicht aus – ein Vorurteil, das Kolja selbst oft begegnet. Stattdessen sind diese Räume ästhetisch gestaltet und bieten einen geschützten Rahmen für Fantasien, die sich viele Menschen sonst nicht ausleben trauen.
Kolja sieht sich selbst weniger als klassischen Sexarbeiter, sondern vielmehr als eine Art Hotelier. Sein Studio bietet eine Vielzahl von Räumen, die jeweils mit spezifischen Möbeln und Geräten ausgestattet sind. Von Liebesschaukeln bis hin zu Klinik-Szenarien ist alles dabei – und jede Begegnung ist individuell auf die Wünsche der Kund:innen zugeschnitten.
Wer geht in ein Domina-Studio – und warum?
Sowohl Männer als auch Frauen suchen die Dienste eines Studios auf, und die Gründe sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Manche haben ganz konkrete Fantasien, die sie ausleben möchten, während andere erst herausfinden wollen, was ihnen eigentlich gefällt. Gerade Frauen haben oft größere Hürden zu überwinden, wenn es darum geht, sich ihre eigenen Wünsche einzugestehen – ein Thema, das Lisa und Kolja ausführlich besprechen.
Besonders spannend ist auch die Frage, ob es Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Lust gibt. Während Männer oft direkter formulieren, was sie möchten, legen Frauen mehr Wert auf das Gesamterlebnis. Doch am Ende geht es für alle um dasselbe: sich fallen lassen zu können und sich in einem sicheren Rahmen auszuprobieren.
Stigmata und die politische Realität der Sexarbeit
Trotz der langen Geschichte der Sexarbeit ist sie weiterhin mit vielen Vorurteilen behaftet. Ein häufiges Klischee ist die Verbindung zur Kriminalität oder Zwang. Kolja räumt mit diesen Mythen auf und erklärt, dass es sich hierbei um eine Dienstleistung handelt – mit freier Zeiteinteilung, einem guten Verdienst und einer hohen Professionalisierung. Dennoch wird Sexarbeit gesellschaftlich oft abgewertet, und die politischen Rahmenbedingungen machen es den Arbeitenden in diesem Bereich nicht leichter.
Er plädiert für einen realistischeren Blick auf die Branche und eine Entstigmatisierung der Menschen, die darin tätig sind. Denn am Ende ist Sexarbeit Arbeit – und sollte als solche anerkannt werden.
Ein Blick hinter die Kulissen
Für alle, die neugierig sind, bietet Koljas Studio jeden ersten Sonntag im Monat eine Backstage-Tour an. Wer sich selbst ein Bild davon machen möchte, kann sich anmelden und die verschiedenen Räume sowie das Konzept dahinter kennenlernen.
Wer ist Kolja aka der Dominus?
Kolja ist seit fast 13 Jahren als Sexarbeiter tätig und gilt als der bekannteste Dominus im deutschsprachigen Raum. Er ist Inhaber des größten Domina-Studios, renommierter Markenbotschafter von BLACKSTYLE Latex und engagierter Aktivist für die Rechte von Sexarbeitenden. Mit seiner Arbeit trägt er dazu bei, Stigmata abzubauen und eine gesellschaftliche Akzeptanz für die Branche zu fördern.
Ihr findet ihn hier auf Instagram und hier seine Webpage.
🎧 Die ganze Folge gibt es jetzt zum Nachhören – für alle, die einen ungeschönten Einblick in die Welt der professionellen Dominanz und Sexarbeit bekommen möchten!
Audio Impairment: Find the transcript on here too.
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